Seit 2011 arbeitet Anna Kpok eng mit dem Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim an der Ruhr zusammen und entwickelt vorrangig Projekte im Ruhrgebiet. 2016 war Anna Kpok Stipendiatin von flausen+ – young artists in residence, 2017 erhielt sie den Petra Meurer Preis für ihre Live Jump and Run-Reihe Anna Kpok und der letzte Zombie. Seit 2020 erhält Anna Kpok die Konzeptionsförderung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Sie arbeitete u.a. am Staatsstheater Hannover, am Theater Dortmund, mit der Global Young Faculty und seit 2019 mit der Schaubude Berlin als fester Partner zusammen. Für die Ruhrtriennale entwickelte sie 2017 die Performance Wir Müssen Reden und 2021 das Dimensionsreisebuch Acht Mal Blinzeln.
Anna Kpok wurde 2020 zu den Figuren- und Objekttheater Festivals Theater der Dinge (Berlin) & Wunder. (München) eingeladen, war Teil der AKADEMIE #1 “Geschichte wird gemacht” beim IMPULSE THEATER FESTIVAL 2021 und spielt 2022 auf dem FIDENA Festival – Figurentheater der Nationen (Bochum).
Weiterer Kooperationspartner ist das Center for Literature auf der Burg Hülshoff in Havixbeck, für das Anna Kpok 2022 einen Beitrag für die Ausstellung Droste Digital konzipierte und im selben Jahr dort das Ergebnis ihres Kollektiven Schreibens Horror Vacui präsentiert.
Menschen, die regelmäßig mit Anna Kpok identifiziert werden: Almut, Anna-Lena, Emese, Jascha, Kathrin, Kirsten, Klaas, Kristin, Manu und Gabor als Musiker auch.
Anna Kpok ist aber auch Martin Threethousand, Henning Gebhard, Lisa Kerlin, Feeke Rascher, Mia Sellmann, Mary Shnayien und Jasmin Degeling.
Anna Kpok sind viele. Anna Kpok ist viele. Manchmal trifft man sie als einzelne Performerin, öfter als Kollektiv und immer fehlt eine. Ihr Familienname setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der einzelnen Annas zusammen – so erzählt man sich. Man erzählt sich zudem, dass ein Mitglied Anna heißt und weil Anna ein so schöner Name ist, heißen jetzt alle so. Das macht es leichter, auch mal die verantwortliche Regisseurin zu finden. Anna Kpok teilen ihre Teilidentitäten miteinander, führen sie zusammen und streuen sie dann als verschiedene Identifikationen wieder aus, wie die Brechung eines Prismas – sie funkeln und sind flüchtig. Fakt ist: Es gibt einen GbR-Vertrag. Aber was heißt das schon.
Alle Annas sind sich bei folgenden Geschehnissen ihrer gemeinsamen Familiengeschichte einig: Sie lernten sich 2009 in Bochum kennen. Anna Kpok produziert seitdem in wechselnden Konstellationen Projekte, immer mit dem gemeinsamen Interesse für Konstruktionen von Gemeinschaft, Subjekt und Arbeit. Wie verhält sich, lebt und arbeitet das Subjekt des 21. Jahrhunderts? Mit welchen Ausdrucksformen lässt es sich verhandeln? Wie lässt sich darüber sprechen?
Anna Kpok will in ihren Arbeiten Interaktionen zwischen den Zuschauer*innen und ihrem künstlerischen Anliegen herstellen. Ihr Interesse gilt dem gemeinsamen (Spiel)Raum, den die Beteiligten miteinander erschaffen und teilen. Tradierte Hierarchien zwischen Rezipient*in und Produzent*innen verlieren so – wenigstens für die gemeinsam verbrachte Zeit – an Bedeutung. Um sich nicht festzulegen, entwickelt sie hierfür Performances, Installationen, Spiele und Gesprächsformate, in denen sie tradierte Dinge aufbrechen und neu zusammenzufügen kann. Aufbrechen, genau angucken und neu zusammensetzen – das scheint Anna Kpok und allen Anna Kpoks wichtig zu sein.
Schriftzugdesign: Julia Praschma // Fotografie: Heike Kandalowski
Kontakt: info-AT-annakpok.de