Nach ein oder zwei ersten Treffen im Frühjahr 2009 entschied Klaas Werner, sich den Sommer über auf Hausarbeiten konzentrieren zu müssen, auch wenn sein Wunsch mehr Kunstarbeit neben Theaterwissenschaftsarbeit, Fachschaftsratsarbeit, redaktioneller Arbeit und Scoutingarbeit zu machen, bereits ausgeprägt war. So kam er erst am Ende der ersten Zusammenarbeit der Leute, die später ein Teil von Anna Kpok werden sollten zurück, konnte es aber doch nicht lassen sich zu beteiligen und gestaltete als kleinen Beitrag zusammen mit Freund*innen das Foyer des besonderen Spielorts und spielte dort Garderobiere.
Seit Anna zu ihrem Namen kam ist Klaas fest dabei, schreibt Texte, entwickelt Konzepte, stellt Fragen und leiht Anna mitunter seine Stimme oder seinen Körper oder beides.
Bei über einem Dutzend größeren Produktionen und unzähligen kleinen Aktionen verschmolz er mit der Wand, hämmerte, führte Aufzüge, sprach für Gegenstände, ging ans Telefon und sprang und rannte und sprang.
Ihm ist die Arbeit an performativen Formaten ein genauso großes Anliegen wie die politisch-inhaltliche Beschäftigung und Ausformulierung von Themen aus den Bereichen (Selbst-)Erzählung, Blickverschiebung und Zukunftsperspektiven.
Seit 2009 ist er in verschiedenen Funktionen für internationale Theaterfestivals unterwegs und liebt die komprimierte Begegnung mit Künstler*innen, Ansätzen und Bildern von überall her. So führte ihn seine Arbeit mit dem Schweizer Videokünstler Mats Staub nach Norddeutschland, in die Schweiz und nach Italien. Erfahrungen als Produktionsleiter (Bern, Dortmund, Köln) und in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bringt er bei Anna Kpok genauso ein wie sein stetig wachsendes Interesse für Medienkunst und damit zusammenhängende zeitgenössische Diskurse. Seit 2015 arbeitet er in verschiedenen Funktionen für das Büro medienwerk.nrw beim HMKV in Dortmund.
Fotocredits: Heike Kandalowski
Aktuelle Kurzbiografie:
Klaas Werner – Dramaturg für digitale Kunst- und Kommunikationsformen
(*1985 in Bremen) M.A. Theaterwissenschaft und B.A. Komparatistik an der Ruhr-Uni Bochum.
Bei Anna Kpok ist Klaas Werner seit 2009 als Dramaturg, Autor und Performer an diversen Projekten beteiligt. Unter anderem 2016 am Projekt Anna Kpok gegen den Apparat im Rahmen des flausen+ Stipendium am Freien Werkstatt Theater (FWT) Köln oder im Rahmen des von Rimini Protokoll initiierten Projekts Truck Tracks Ruhr #3 bei der Ruhrtriennale. Ebenfalls bei der Ruhrtriennale folgte im Jahr darauf die Telefonperformance Wir Müssen Reden. Außerdem war er maßgeblich an der Entwicklung der Gaming-Performances realReality (2018), Shell Game (2020) (Schauspiel Dortmund, Ringlokschuppen.Ruhr, Schaubude Berlin) und Realität für Fortgeschrittene (2019) (Staatstheater Hannover) beteiligt. Sein gesteigertes Interesse gilt der Erforschung von Kommunikations- und Narrationspotentiale zeitgenössischer Medien, so u.a. im Choose-Your-Own-Path-Theater-Text-Adventure „Anna Kpok und die Dinge aus einer anderen Zeit“ (Online, in Kooperation mit vier.ruhr und der Schaubude Berlin). 2021 veröffentlichte er gemeinsam mit drei Kolleginnen von Anna Kpok das Dimensionsreiselesebuch „Achtmal Blinzeln“ im Rahmen des Wegeprojekts der Ruhrtriennale.
Klaas Werner ist seit 2015 Produktionsleiter beim Büro medienwerk.nrw, konzipiert und organsiert im Rahmen dessen Konferenzen (Unter falscher Flagge, PACT Zollverein, 2015; Cold Bodies, Warm Machines, NRW-Forum Düsseldorf; Afro-Tech Fest, Hartware MedienKunstVerein, 2017, Blue Skies – Bodies in Trouble, PACT Zollverein 2019), und Veranstaltungen zu immersive Arts, Digitale Medien und Medien-Kunst.
In anderen Kontexten arbeitete er u.a. als Produktionsleiter und Dramaturg mit und für das Festival favoriten 10, Theater der Welt 2010, Invisible Playground/Ringlokschuppen.Ruhr, Mats Staub, BernRetour, Festival Theaterformen, Jascha Sommer, Jens Heitjohann und Bohème Précaire/Urbane Künste Ruhr, Schauspiel Essen, kainkollektiv, Future Perfect Club, Schauplatz Ruhr/Theater der Zeit, theater itzehoe, It’s the real thing – Baseler Dokumentartheatertage 15, I can be your translator. Außerdem konzipiert und moderiert er Panels und Workshops u.a. im Bereich „Speculative Technologies“, VR und Onboarding.