„Wir müssen die Wahrheit produzieren, wie wir Reichtümer produzieren müssen, ja wir müssen die Wahrheit produzieren um Reichtümer produzieren zu können.“ (Michel Foucault: In Verteidigung der Gesellschaft, Seite 39)
Ich stelle einen Rekord auf. Als allererstes, als allererster. Das heißt ich setze mich aus, von nun an ist meine Leistung messbar. Sie ist Teil eines Bezugssystems, das ich selbst geschaffen habe, im Vergleich mit dem Anderen der ich selbst bin. Ich mache aus jedem Lauf einen Wettlauf, überhole mich selbst jedes Mal – lösche das erste, schlechtere Ergebnis aus, mache es zumindest erträglich. Oder: In begebe mich in Abhängigkeit zu Anderen, die mich anerkennen müssen, die meine Tat als in ihr System einfügenswert betrachten müssen. Zwischen zwei Buchdeckel gepresst, mein Name für die Ewigkeit mindestens eines Jahres, bis zur Neuauflage. Ständig die Angst ausradiert zu werden, übertroffen.
„An die Stelle an der gerade noch das Gute, Wahre, Richtige in dieser Reinfolge und Wertigkeit stand, stellt sich etwas anderes. Tritt auf den Fuß, schubst beiseite und der Dreck in dem gelandet wird ist selbst aufgewühlt… Ein Schatz ist nur da wenn du ihm den Wert zusprichst. Er ist also nur so lange da, solange du ihn als solchen erkennst. Anerkennst. Ich kenne ihn nicht mehr und kenne so auch mich nicht mehr. Weiß gar nicht was das sein soll, schon wieder dieses Ich aber viel schlimmer noch, weiß gar nicht mehr wie das jemals passieren konnte. Dass der Schatz seinen Wert verliert.“ (K.W.)
Mit: Anna Kpok/Klaas Werner
Dauer: 10 Minuten 42 Sekunden
Termine:
Premiere: 17. Juli 2011, Herne (Projektpräsentation des Seminars „Der Tanz ist tot. Es lebe der Tanz?“ unter der Leitung von Jurga Imbrasaite)
Weite Aufführungen: 19. Juli 2011, Podest #4 am Schauspielhaus Bochum; 12. Mai 2012, Beatplantation Oberhausen
Eine Anna Kpok Produktion.
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